Homemeine Schultüte Schule aktuellLinksKontakt
MagBon
Schule muss gelingen!
Schule 07Schule 06Schule 05Schule 04 ...
Schule 05

LN 7.12.05 "Bildungssalat"
Kommentar Curd Tönnemann

In seinem Kommentar zum neuen Krach in der Kieler Koalition kritisiert Curd Tönnemann das SuperSpar-Menue Turbo-Abi und Gemeinschaftsschule ohne Sitzenbleiben. Er zweifelt, ob dies geeignet sei, "Schüler im internationalen Vergleich an die Spitze zu führen." Nun, bayrische SchülerInnen sind internationale Spitze - ohne Turbo-Abi und/oder Gemeinschaftsschule. Allerdings erreichen nur 25% eines Jahrgangs die Studienberechtigung. Daher die Frage: "Ist dieser "Bildungssalat" geeignet 80-90% unserer Kinder an die Spitze zu bringen?" und "Wie schaffen das die PISA-Sieger?"

taz 4.11.05 "PISA: Schavan kann nicht lesen"

Schlimmer, Schavan und viele andere zertifizierte Bildungsträger hierzulande können nicht denken und fühlen. Was das Herz nicht will, lässt der Kopf nicht rein! PISA hat 15jährige SchülerInnen getestet. Folge: KiTas erhielten einen Bildungsauftrag! Ändert diese Maßnahme irgendetwas an den fast 50% "falschen" Schulartempfehlungen? Die "bildungsunfähige und/oder -unwillige" Risiko-Gruppe steht am Ende der Grundschulzeit fest. Weil die Diagnosefähigkeit der Lehrkräfte mangelhaft ist? Wenn´s um das Aussondern nach "gut oder böse", "gleich oder anders", "deutsch oder fremd" geht, ist die doch sehr gut. Aber wollen wir das? 

LN 1.11.05 Kommentar "Die Kluft wächst" PISA

Nicht nur zwischen arm und reich, wächst die Kluft - auch zwischen dumm und dümmer. Keine Kluft dagegen findet sich in der Interpretation des Phänomens bei den Erstposaunisten, Bildungshoheiten und Meinungsmachern in den Medien: Schuld daran sind die "Opfer" selbst, die bildungsunwilligen Familien! Jahrelang wurden die unverantwortlichen Eltern beklagt, die ihre Kinder mit Abweichung von der Schulartempfehlung überfordern. Nach PISA folgte prompt die Kehrtwende, die bildungsunwilligen Eltern, die ihre Kinder nicht genügend fo/ördern (mit Abweichung von der Schulartempfehlung?). Festgemauert in den Köpfen scheint dagegen die Erkenntnis: An unseren Schulen mit ihrem weltweit einmaligen und extrem unfairen Selektionsprinzip liegt´s nicht! Obwohl - "Fast jede zweite Schulartempfehlung ist falsch!" Und trotz bester PISA-Ergebnisse hat Bayern die geringste Abi-Quote. Die Hauptsache, wir können jammern - über Eltern, Kinder, Familien. 

LN 27.10.05 "tödlicher Job"
LN 28.10.95 "erschütterte Schule"

Die getötete Lehrerin aus Ahrensburg tat nur ihre Pflicht. In einer öffentlichen Regelschule verteilte sie wie im normalen Schulalltag üblich Noten - nicht wie Bonbons sondern wie Hiebe. Damit förderte sie die Bildung (der Art) durch Selektion - auf Teufel komm raus. Im internationalen PISA-Vergleich ist das als deutscher Sonderweg bekannt geworden ist. Gab´s den nicht schon einmal?
Im Gegensatz zur Hitlerzeit  ist das primäre Selektionskriterium im neuen Deutschland nicht die Zugehörigkeit zu einer Rasse, sondern das Geschlecht (männlich) und das soziokulturelle Umfeld ("Ausländer" - raus). Über die "Rampe" Schule wird 20-25% unserer nachwachsenden "Humanressource" der gelbe Stern "dumm und/oder faul" angeheftet - unsichtbar aber erkennbar. Im Heer staatlicher Leibeigenschaft werden die "Unfähigen und Unwilligen" dann zu billigem Arbeitsdienst und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Demnächst droht womöglich auch noch Hausarrest - wegen besserer telefonischer Erreichbarkeit. Konzentrationslager können so natürlich eingespart werden. Das Klima dazu wird mit immer lauter veröffentlichten Meinungen wie "Parasiten", "Untermenschen" und "Die brauchen wir doch nicht!" zielstrebig aufgeheizt. Wenn das kein Nährboden für rechte Gewalt ist - wie zuvor im gebildeten, wohlsituierten Bürgertum der Selbständigen und Beamten! Die ungerechte Gewalt an unseren Schulen dagegen wird bagatellisiert ("mangelhafte Diagnosefähigkeit"). Sind Verblödung, zigtausendfach versaute Lebenschancen, ungezählte Schüler-Selbstmorde und durch Schul-Stress ausgelöste psychotische und psychosomatische Erkrankungen von Schülern "Nichtigkeiten"?
Die "erschütterte Schule" scheint aus der Tragödie nichts gelernt zu haben. Könnten das ein Schul-TÜV, Ranking, freie Einzugsbereiche und der damit verbundene Kampf um die Schüler  nicht ganz schnell ändern?

SZ 13.08.05 BBram 
"Hören Sie zu und helfen Sie ihrem Kind"
 

"Hören Sie zu und helfen Sie Ihrem Kind" bat die Direktorin Landscheck die Eltern bei der diesjährigen Einschulungsfeier an der Grundschule Maienbeeck in BadBramstedt. Ist ihr und den Eltern bewusst, dass sie mit dieser Botschaft eine neue Zeit in der Schule einläutet?  Als meine Kinder vor 9 bis 13 Jahren eingeschult wurden, bekamen wir Eltern noch einen ganz anderen Rat mit auf den Weg: "Helfen Sie ihrem Kind nicht, überfordern Sie es nicht, lassen Sie ihm Zeit und vor allem, lassen Sie es nicht vorarbeiten! Sonst langweilt es sich später, stört den Unterricht oder passt nicht mehr auf." Hintergrund war eine falsch verstandene Maria-Montessori-Pädagogik. Aus deren Leitsatz: "Hilf mir es selbst zu tun" war die "Hilfe" einfach gestrichen und "Lass mich in Ruh ..." geworden, selbst wenn Kinder um Hilfe baten. Da ging´s in der Schule noch um die "Begabtenauslese" und Erziehung zur Selbständigkeit. Nach PISA ist das anders. Wir wissen nun, dass wir weitaus mehr begabte, leistungsfähige Kinder haben, als die Empfehlungen der Grundschulen ahnen lassen. Dennoch redet alle Welt vom Mittelmaß unserer Kinder. Dagegen erregt die international einmalig schlechte "Diagnosefähigkeit" unserer Lehrer allenfalls in Expertenkreisen Aufsehen. Nur ca.10% konnten die Defizite ihrer SchülerInnen erkennen. Können Sie das mit den Begabungen unserer Kinder dann besser? Ob Aufsatz oder Mathe-Arbeit, Noten von 2-5 sind je nach Lehrkraft für ein und dieselbe Arbeit drin. Gute Lehrer geben schlechte Noten, wenn sie im Kollegium geachtet werden wollen. Sonst heißt es, der/die macht´s den SchülerInnen zu leicht und "verdirbt" sie. "Dafür werden Sie mir noch die Hände küssen." erklärte mir einmal eine Grundschullehrerin auf meine Frage, warum in einer Textaufgabe die formvollendete und selbständig gefundene Formulierung "Was haben Sie dafür bezahlt?" Null Punkte erzielte. "Ich habe einen starken Kurs. Nur eine hat eine Zwei!", sagte mir einmal nach einem unerklärlichen Wechsel in einer hiesigen Gesamtschule eine Leistungsträgerin unseres Schulsystems. Und woran bitte sollen das dann SchülerInnen und Eltern erkennen?
"Ich kann doch Noten nicht wie Bonbons (frz.gutgut) verteilen!", meinte eine andere Leistungsträgerin. Warum denn nicht? Aber vielleicht geht´s ja mit loben besser. Noch heute nach ca 50 Jahren erinnere ich das "sehr schön", das ein einziges Mal unter meiner Hausaufgabe stand. Um es mit Johannes Rau zu sagen: "Ihr glaubt gar nicht, wieviel gute Noten (Lob) ein Schüler vertragen kann!" Ob Frau Landscheck das auch ihren Mitstreiterinnen im Kollegium sagt?

 LN 19.07.05 Schulrätin f. Gemeinschaftsschule

Im LN-Artikel regt die Schulrätin Marianne Böttcher an, das Schulzentrum in Bad SEgeberg zu einer Gemeinschaftsschule zu entwickeln. Die Idee liegt nahe, sind doch die Haupt- und Realschule da unter einem gemeinsamen Dach. Aber braucht`s dafür eine neue gymnasiale Oberstufe? Gute SchülerInnen der Sekundarstufe I können schon jetzt auf die Oberstufe/Sekundarstufe II der Kreisberufsschule gleich nebenan wechseln. Dagegen würde eine gemeinsame Orientierungsstufe die Attraktivität des Schulzentrums für viele Eltern und Kinder erheblich steigern. Viele Probleme ließen sich damit schon im Vorwege lösen. Diagnosefehler der Schulartempfehlungen verlören an Bedeutung. Die Qual der Schul-Wahl wäre für die Eltern deutlich reduziert. Die Kinder hätten 2 Jahre länger Zeit gemeinsam zu lernen. "Schulfreunde" - Schlüsselkriterium für die Schulwahl der Kinder - könnten länger zusammen bleibe. Auch das bereits bestehende Ganztagsangebot der Hauptschule könnte dann von allen 5.und 6.Klässlern genutzt werden. (Bislang müssen die RS-Schüler draußen bleiben.) Könnte, könnte, könnte ... Ein schöner Traum?
Die Hauptschule im Schulzentrum Bad SEgeberg hat sich als "Schule in Bewegung" schon auf den Weg gemacht, rauchfrei! Vorbildlich war in diesem Jahr die Abschlussfeier. Nicht nur allen abgehenden SchülerInnen wurde einzeln gratuliert, auch den einzelnen ElternvertreterInnen und selbst dem Hausmeister und der Schulsekretärin wurde öffentlich Dank gesagt. Die Feier hatten die SchülerInnen und die Lehrkräfte der Abschlussklassen gemeinsam organisiert und mit Musik, Songs, Sketchen ("Ich kenne meine Schüler, ich kenn sie genau...") witzig aufgepeppt. Die mündlichen Beiträge dazwischen waren durchaus kritisch, manchmal heftig aber manchmal auch einfach "himmlisch". Eine in mehrerer Hinsicht bunte Vielfalt, die die Einheitskultur bei den Entlassungsfeiern "höherer" Bildungsanstalten durchaus bereichern könnte. Denn könnten nicht auch gemeinsame Feiern, Bands, Chöre, Sport-Events ... Kunstprojekte und Projektwochen ... helfen, die Kommunikation in den Kollegien und mit Schülern/Eltern zu verbessern? Ein schöner Traum? Aufwachen und anpacken!

LN 19.07.05 "tödlicher Plan"

Wer die  Berichterstattung über den Mord an der Lehrerin Isolde F. in Ahrensburg aufmerksam verfolgt hat, kann sich nur wundern. Früh erkannten Polizei und Staatsanwalt die unheilvolle Beziehung zwischen Täter und Opfer. Doch trotz aller Details, die diesen Krimi nun immer näher in unsere Wohnzimmer hereinholen, fehlt in der öffentlichen Wahrnehmung der klare Durchblick aufs große Ganze, die Schule und die Welt, die sie repräsentiert. Wir leisten uns ein Schulsystem, das "selektiert". Unter einem hauchdünnen Zuckerguß von Kultur, wird dort wie in der Urzeit ein "Kampf ums Überleben" ausgetragen - um Noten, Schulartempfehlungen, Abschlüsse. Seit PISA ist bekannt, in diesem Kampf siegen überwiegend nicht etwa die (leistungs-)stärksten,  intelligentesten,  sozialsten SchülerInnen, sondern vorzugsweise die "angepasstesten". Das sind diejenigen, die der sozio-ökonomischen Schicht der "Linienrichter" am nächsten kommen. Ist die systematische Diskriminierung der vielen anderen nicht auch ein "tödlicher Plan"? In einer Urwelt werden archaischen Instinkte geweckt und selbst "kultivierte" Menschen zu Bestien. Brauchen wir für mehr Kultur nicht mehr Schulen, in denen das Lernen gelingt wie in Treibhäuser das Wachsen?

Spiegel 29/05 Die Erziehung der Eltern

Der eigentliche Skandal ist, dass das Thema "Erziehung der Eltern" bzw. "Brutpflege" erst jetzt - mehr als 30 Jahre nach 68 - in unserer Gesellschaft wieder auf breiter Basis öffentlich diskutiert wird. Der Mangel an  Erziehungs-Konsens, Hilfe für Eltern+Kinder und eine für Kinder artgerechte Umwelt ist da nur eine logische Folge. Meinungspäpste der Elternschelte  wie Bueb (Schloss Salem), Hurrelmann ("Familienstress") und Christian Pfeiffer ("Medienverwahrlosung") müssen sich nun fragen lassen, ob sie nicht ein anderes Volk wollen. Vielleicht eins aus der Retorte und der NaPoLa?

LN taz SZ 15.07.05 PISA - "Norden - SH liegt vorn" - "Deudschlant..." - "Schüler holen auf"

"Warum fällt uns zu PISA keine Pointe ein?"
"(K)eine?" - Drei!
1. Pointe:
Treffen sich ein Hamburger und ein Bremer. Sagt der Hamburger: "Hast du schon gehört? Die Bayern sind mal wieder PISA-Sieger. Wie schaffen die das bloß?" Meint der Bremer: "Gans ainfach - blau und weiß".
2. Pointe
Treffen sich ein Hamburger und ein Bremer. Sagt der Hamburger: "Hast du schon gehört? Die Bayern sind mal wieder PISA-Sieger. Nun kann Stoiber vor Stolz kaum laufen." Meint der Bremer: "Blödsinn! Der hat die Hosen voll. Bayerns Eltern fordern nun für ihre Kinder diagnosefähigere Lehrer, richtige Schulartempfehlungen und unsere Abi-Quote."
3. Pointe
Treffen sich ein Lehrer aus Berlin und ein Wirtschaftsboss aus Bayern. Sagt der Berliner: "Eure Schüler nähm ich gern." Meint der Bayer: "Nur kein Neid, wir nehmen doch schon eure Hochschüler."

SZ 31.05.05 "Eklat am Gymnasium ..."

Am gut bekannten Alstergymnasium in Henstedt-Ulzburg schafften 73 von 74 jungen Frauen und Männer  ihr Abitur - und trotzdem hängt der Haussegen schief. Anlass war nicht etwa ein missglückter Abi-Streich. Der wurde vorsichtshalber gleich abgesagt. Die Abi-Zeitung hatte Anstoß erregt. "Lehrer wurden diffamiert", heißt es. Wer hat denn das festgestellt, die "freiwillige Selbstkontrolle" oder gar der deutsche Presserat? Wie auch immer, die Verantwortlichen  jedenfalls stehen fest: "nur wenige". Das klingt gut. Ist das in anderen Medien aber nicht nur einer, der "Chef vom Dienst" oder "Chefredakteur"? Im Impressum ist der meist erkennbar hinter dem Kürzel "V.i.S.d.P. - verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes".
Nun, Schülerzeitungen sind etwas Besonderes. Sie genießen einerseits den Schutz des Grundrechtes: "Jeder hat das Recht seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern. Eine Zensur findet nicht statt." Andererseits unterliegen  sie dem Hausrecht des Schulleiters. Und der hat (noch) die Interpretationshoheit. Es soll inzwischen schon Schulleiter geben, die sich vorbeugend die Entwürfe der Schüler-Redaktion vorlegen lassen. Das verhindert natürlich "verbale Entgleisungen". Aber ist das nicht der größere Skandal? Da werden aus den besten Schulen unserer Demokratie junge Menschen nach 13 langen Jahren mit der allgemeinen (Hochschule-)Reife ins Leben entlassen. Und in dieser Zeit haben sie  nicht einmal gelernt, ihre Meinung frei zu äußern - ohne z.B. Persönlichkeitsrechte anderer zu verletzen. Oder schlimmer noch, die Schulleitung missbraucht ihr Hausrecht, um missliebige Meinungsäußerungen zu unterdrücken.
Die Segeberger Zeitung hat mit dicker Schlagzeile einen Eklat öffentlich gemacht, der sonst zwischen den Zeilen versteckt wird. Sollten Schülerzeitungen zukünftig nicht besser von einem außerschulischen, unabhängigen "Presserat für Schülerzeitungen" überprüft werden können? Oder gibt´s den schon - nur keiner weiß davon?

KN 11.02.05 "...beste Schule"
SZ 11.02.05 "...beste Schule"
LN 11.02.05  Carstensen am LN-Telefon

 
Der fünfjährige Thommy steht in der Ecke. Daddy Krüger kommt heim, stutzt und fragt: "Was machst du denn da?" "Ich übe" antwortet Klein Thommy. "Du übst? Und wofür?" "Für die Schule, Papa."
Ein alter Witz vom Schüler Fritz, nur die Namen wurden geändert. Ist er heute noch gültig?
In den deutschen Schulen der Neuzeit stehen unsere Kinder draußen - pädagogisch besonders wertvoll vor den Türen der Klassenzimmer, Schulen und Schularten. Was lernen sie denn da? Zeigt sich an diesem neuen Prinzip nicht überdeutlich, was sich seit Lehrer Lämpels Schulzeit verändert hat? Dorf- und Volksschullehrer früherer "Einheitsschulen" mussten ihre Aufgaben und auftretende Probleme in ihren Klassen lösen - ohne Rausschmiss. Dazu nutzten sie geschickt die Mithilfe der guten SchülerInnen. Sie konnten ihre SchülerInnen die Schulzeit hindurch begleiten, und mussten sie nicht schon im Grundschulalter aufteilen in gute und schlechte.  Stattdessen durften sie weiterempfehlen ohne Angst haben zu müssen, Fehler zu machen. Denn diese Schulen gaben Schülern ein gutes Rüstzeug mit - zum Weiterlernen in Beruf, Oberstufe oder später noch im 2.Bildungsweg. Müssen wir da nicht wieder hin?
In  den internationalen Schulen der Neuzeit ist die von der CDU geforderte "Verbesserung der Durchlässigkeit" per se optimal geregelt - mit der Einheitsschule! Statt   "Niveauverlust" (Schreckgespenst der Lehrerverände) werden in ihnen Spitzenleistungen erreicht. Können wir nicht davon lernen? Aus PISA lernen heißt, siegen lernen - mit Einheitsschulen!

LN+SZ 29.+28.+ 27.01.05 Schule+Zeugnisse

"Only bad news are good news!" Wer mit diesem Leitsatz die neuesten Nachrichten zum Thema Schule überfliegt, wird stutzig. Es gibt mal wieder Zeugnisse, inzwischen auch "Giftblätter" zum Ankreuzen, aber kaum schlechte. Schöne heile Schulwelt!? Insider wissen, fast jeder zweite Schüler muss einmal in seinem Schulleben die Klasse wiederholen, fast jeder vierte zählt zur "Risikogruppe" (auf dem 1.Arbeitsmarkt kaum vermittelbar). Daraus folgt: weit weniger der zukünftigen Leistungsträger unserer Gesellschaft werden weit mehr der zukünftigen Leistungsempfänger schultern müssen: neben der "Alterspyramide" das verdummte "Humankapital"  unseres Schulsystems. Wissen die "Überflieger" das?
In der Presse dagegen heißt es: "Wir haben keine Angst!" oder irreführend: "Lern-Verträge helfen schwachen Schülern". Helfen "Verträge" Schülern, die einseitig vorgefertigt und notgedrungen unterschrieben werden? Für den höchst unwahrscheinlichen Notfall werden vorsichtshalber die "Nummern gegen Kummer" veröffentlicht (0800-111033 für Schüler, 0800-1110550 für Eltern). Gleichzeitig aber fehlen Informationen über die Schulartempfehlungen der Viertklässler an den Grundschulen (bayrisch: "Kleines Abitur"). Dabei sind die doch ebenso wie die Ergebnisse der Abschlussprüfungen an den weiterführenden Schulen wegweisend für die weitere Bildung und spätere Existenzsicherung. Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit. Die Notenvergabe dazu wird als demokratischer Akt einer Klassenkonferenz dargestellt, in der "alle" Lehrkräfte (3-10) mitentscheiden - in 30 Minuten über bis zu 29 SchülerInnen/Klasse. Lügen also die Studien, wonach jede 2.Schulartempfehlung falsch ist? Sind die Zeugnisse am Ende (fast) alle richtig und nur wir Eltern und unsere Kinder zu blöd, sie zu verstehen?
Wer einmal die PISA-Grafiken mit den Leistungsvergleichen unserer Kinder nach Schulformen gesehen hat, kann nur den Kopf schütteln. Demnach könnte mehr als die Hälfte der Real- und selbst ein großer Teil der HauptschülerInnen ebenso gut ein Gymnasium besuchen. Warum dann nicht eine Gemeinschafts- oder Einheitsschule, in der alle unsere Kinder ohne Angst vor "Strafversetzung" oder Abschiebung gemeinsam und voneinander lernen können? Für Prüflinge bedeutet die oben beschriebene Fehlerquote: "durchgefallen"! Nicht so für unser Schulsystem, wenigstens meinen das einige unverbesserliche Meinungsführer unserer Gesellschaft und die großen Lehrerverbände (Ausnahme GEW). Wieviele bad PISA-News und Zeugnisse brauchen wir noch, um gegen diese Form von Kinderfeindlichkeit in unserer Gesellschaft mobil zu machen?


Homemeine Schultüte Schule aktuellLinksKontakt